Sylke Jurisch
Einfach ein neues Hobby, das war es, was Sylke gesucht hatte. Vor allem ein eigenes. Als ihre Tochter den 18. Geburtstag samt Autoführerschein feierte, konnte diese selbst nach Cottbus fahren, wo sie bei Viva la Musica mitmachte. Bis dahin musste Sylke sie zu Proben und Auftritten fahren, warten, auch mal mitsingen. Diese Zeit war jetzt frei! Durch Elke Köhler, die schon ein gutes Jahr bei Picena Iuvenalis sang, kam dann Sylke auf den Pop- und Gospelchor. Und fühlte sich wohl. Peitz war näher an Jänschwalde als Cottbus, die Atmosphäre war entspannt, die Leute nett und das Mitsingen machte einfach nur Spaß. Sylke war vom Picena-Virus angesteckt! Und verbreitete ihn in der Familie. So blieb es nicht ihr ausschließlich eigenes Hobby und auch Sylkes Tochter kam nun freitagabends zur Probe nach Peitz, solange sie es vermochte.
Musikalisch war Sylke schon immer. Bereits als Kind spielte sie Gitarre. Diese waren damals nicht gerade billig und so musste sie ihre ersten Amateurjahre auf dem Federballschläger „schrammeln“. Mit elf Jahren bekam sie dann endlich ihre erste „richtige“ Gitarre und konnte ohne Phantasietöne weitermachen. Ein wenig Unterricht genoss sie beim Sohn des Jänschwalder Pfarrers und hatte ihr erstes musisches Hobby. Wie bei den meisten verschwand dieses aber erst einmal in der Versenkung während der - man kann es erraten - Pubertät. Neu angefangen mit der Gitarre hat Sylke dann erst wieder „so mit Dreißig“. Jetzt allerdings machte Sylke nichts mehr „einfach so“. Wenn sie etwas anfängt, dann richtig.
Das war auch in ihrem neuen Verein - diesem hier - der Fall. Kassenwart will dort nie jemand werden, da die meisten fürchten, dass sie die Arbeit überfordert. Syke wollte es zuerst auch nicht, hat sich ein wenig geziert und gewehrt, aber wohl eher weil sie sich selbst gut einschätzte: „Wenn, dann richtig“. Sie hat sich zu diesem Amt 2008 dann dennoch berufen lassen und macht es richtig und zum Dank aller. Bleiben wohl nun nur noch ihr Hund „Frodo“ und das Joggen, auch gut kombinierbar, als Hobby. Obwohl: „nach“ einer Probe sieht Sylke immer viel entspannter aus als „vor“ jener. Es muss wohl doch nicht so schlimm sein…